Unser Büro hat sich seit mehreren Jahren auf den Bereich Baustellenlogistik in der Bauwirtschaft spezialisiert. Was das bedeutet werden Sie fragen – Aus unserer Sicht eine Möglichkeit mit geringem Aufwand ein Bauvorhaben sicher und kostengünstig zu steuern, es zu überwachen und nach außen hin positiv und plakativ darzustellen. In der heutigen Zeit ein wichtiger Aspekt! Aber sehen Sie selbst.
Unter Flächenmanagement verstehen wir die Aufgabe, Baumaßnahmen aktiv während der Planung und der Bauausführung, abgestimmt auf die Projektsteuerung, zu koordinieren, die Baulogistik zu optimieren, Flächen dadurch intensiv für unsere Auftraggeber zu bewirtschaften, zu sichern oder einer zukünftigen Nutzung zuzuführen.
Dazu erfassen wir, bedarfsgerecht, die relevanten Daten und Vorgänge eines Planungsobjekts (s. folgende Abbildung) und stellen sie in einem Baustellenleitplan dar. Mit allen Vorgängen wird auch ihre zeitliche Abhängigkeit zu dem Planungsvorhaben erfasst. Unter Berücksichtigung des Flächenbedarfs der Bauvorgänge können so zeitabhängig Planungs- und Bauzustände in dem Leitplan visualisiert und simuliert werden. Diese Georeferenzierung des Terminplans zeigt lagebedingte Konfliktsituationen, die durch Überschneidungen im Plan dargestellt werden, frühzeitig auf und ermöglicht so die Optimierung des kritischen Weges für den Bauherrn in wirtschaftlicher Weise.
Weiterhin können die so gewonnenen Daten, je nach Ausbau des Systems, als Information für die Öffentlichkeit Verwendung finden. Ein maßstäbliches Luftbild mit überlagertem Stand der Planungen ist für „Jeden“ verständlich und fördert auch im Planungsprozess manchen Lösungsweg.
© Ingenieurbüro Dingethal |
Übertragen auf ein reales Projekt könnten bereits in der Planung folgende Fragen überprüft werden:
wo müssen umweltrelevante (kontaminierte) Materialien bei Erdbewegungen berücksichtigt werden um den Aushub zu minimieren,
wo können und dürfen umweltrelevante (kontaminierte) Materialien zwischengelagert werden, um den Bauablauf nicht zu behindern,
wo können und dürfen umweltrelevante Materialien aus den anstehenden Baumaßnahmen weiterverwendet (-verwertet) werden. D.h. frühzeitiges „Analysieren, Planen und Einleiten“ von abfallrechtlichen Genehmigungsplanungen für Landschaftsmodellierungen (z.B. Rodelhügel), Lärmschutzwälle, Verfüllung von Brückenlagerbereichen, unter Wahrung der Interessen des Auftraggebers.
wo können und müssen Pegel und Brunnen zur Grundwasserüberwachung, -absenkung bzw. -versickerung erstellt werden,
wo und zu welchem Zeitpunkt müssen Verkehrsumleitungen installiert werden, um die Freimachung von Flächen und Bauwerken sowie spezielle Bauzustände bei der Erstellung von Tragwerken zu ermöglichen,
in welchen Zeiträumen können Arbeiten in Gleisräumen stattfinden und welche Randbedingungen müssen dabei beachtet werden,
wie können Transportwege (z.B. Baustraßenverläufe) optimiert werden,
wo, in welchem Zeitraum und in welcher Größe können und müssen Lagerflächen, Baustelleneinrichtungsflächen und Baustraßen vorgehalten werden,
welche Flächen werden von einer Baumaßnahme zu einem bestimmten Zeitpunkt des Bauvorhabens belegt, d.h. wo wird sich die Baustelle nach den Angaben der Terminplanung befinden (Simulation),
wo kollidieren parallel laufende Bauvorgänge und welche Lösungsmöglichkeiten können dazu aufgezeigt werden,
wo müssen Sparten (Strom, Wasser, Gas und Signalleitungen) oder Oberleitungen bei der Planung berücksichtigt werden,
wo und mit welchen Maßnahmen muss die Baustellen- und Verkehrssicherung durch den Auftraggeber sichergestellt werden, um seinen Pflichten zu genügen und damit mögliche Schadensersatzansprüche durch Dritte auszuschließen,
wie können und müssen die nach der Baustellenverordnung ausgewiesenen Koordinierungspflichten des AG in einem übergreifenden Sicherheits- und Gesundheitsschutzplan zusammengeführt und überprüft werden.
Während der Bauausführung werden die gemachten Planungsvorgaben durch eine aktive Koordination der Baubeteiligten umgesetzt und deren Einhaltung überprüft. Dazu wird der Baufortschritt einer Maßnahme, auf die jeweils flächenbezogene Entwicklung kontrolliert (Vermessung) und im Leitplan dokumentiert. Dadurch können kritische Situationen frühzeitig aufgedeckt und verhindert werden.
Ein geläufiges Beispiel hierfür ist die unbemerkte Ausuferung eines Materialzwischenlagers auf den zukünftigen Trassenverlauf einer Sparte (z.B. Wasser- oder Kanalleitung). Das Lager, mehrere tausend Kubikmeter Abraum, ist aus unerfindlichen Gründen auf der Trasse zu liegen gekommen und der zügige Baufortschritt der Linienbaustelle wird dadurch behindert. Durch die ständige Kontrolle (Vermessung) aller Flächenbelegungen und Darstellung im Baustellenleitplan, kann diese Situation frühzeitig erkannt und somit beseitigt werden.
Weiterhin kann jeder Baubeteiligte zu jedem Zeitpunkt der Baumaßnahme den Stand der Ausführung, die Lage der Sparten inklusive temporärer Umlegungen, Altlastenstandorte, den Stand der Entmunitionierung, den aktuellen Stand der Planung, die aktuellen Verkehrsumleitungen und vieles mehr abrufen. Die Informationsvielfalt bedingt sich durch den gewählten Ausbau des Systems. Daten können entweder online über das Projektinformationssystem oder über Themenpläne abgerufen werden. Am Beispiel verdeutlicht heißt das, der Bauleiter der Firma X kann zum Zeitpunkt Y einen aktuellen Spartenplan für den Bereich seiner Baustelle ohne Zeitverzögerung abrufen und damit die Fortführung der Arbeiten, ohne Stillstand oder Beschädigung einer Leitung, fortsetzen.
Die Zwischenlagerung, Weiterverwendung bzw. Entsorgung von Materialien wird von uns nicht nur aus der Sichtweise der Flächenbelegung betrachtet, sondern im Rahmen des Materialmanagements begleitet. Durch die Erarbeitung von Freimachungskonzepten und Abbruchplanungen können Materialflusswege aufgezeigt und Materialströme frühzeitig gelenkt und überwacht werden (Bauüberwachung). Überschussmengen werden dabei im Namen des AG vermarktet bzw. kostengünstig entsorgt. Unter Berücksichtigung der gesetzlichen Vorschriften (Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetz) wird der entstehende Materialfluss des AG bilanziert und nachgewiesen.
Als Beispiel sei hier die Weiterverwendung von mineralischen Materialien aus der Freimachung genannt, die im Wegebau untergebracht werden können, oder der Einsatz von Erdaushub und umweltrelevanten Materialien zur Landschaftsmodellierung.
Man mag jetzt denken, das dies eigentlich Standart sein müsste. Wie wir aber feststellen mussten, wird genau dieser Bereich bei allen Planungen vernachlässigt und führt zu erheblichen Mehrkosten für den Auftraggeber. Denn Materialien werden oft zweimal in die Hand genommen, vermischt und damit in ihrer Qualität abgemindert und/oder einer teuren Entsorgung zugeführt.
Die Verwertung von Altlastenstandorten wird zumeist nur aus der Sicht der Altlastenerkundung betrachtet und die bautechnische Betrachtungsweise der zu verwertenden Materialien sträflich vernachlässigt. Lieber wird, statt einer Verwertung eine Beseitigung ins Auge gefasst, da die nötigen abfallrechtlichen Genehmigungsplanungen nicht rechtzeitig eingeleitet werden konnten. Wir bieten unseren Kunden deshalb eine fundierte, auf das neuste Abfallrecht abgestellte Materialflussplanung an und eröffnen Ihnen damit eine ökonomische wie ökologische Projektabwicklung.
Die Schnittstelle des Materialmanagements zu der Altlastenkartierung ermöglicht es kostengünstig dem Auftraggeber als Abfallerzeuger, den im Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetz, begründeten Pflichten nachzukommen und Organisationsverschulden bei der Entsorgung gänzlich auszuschließen.